DikHaDak

Françoise Lermen

Françoise Lermen
(∗ 5.12.1944   † 20.5.2018)

Sie ist nach langer schwerer Krankheit gestorben. Ich, ihr trauernder Ehemann, schreibe diese Seite nach ihrem Tod in meiner Muttersprache, weil ich alle anderen Sprachen nicht gut genug beherrsche, um ihrem Nachlass gerecht zu werden.   Man möge mir verzeihen (oder mit einer guten Übersetzung helfen).




Sieben Jahre vor ihrem Tod gründete Françoise Lermen die Internetseite DikHaDak mit dem einleitenden Text:

Was ist DikHaDak ?

DikHaDak ist eine Sammlung litterarischer Übersetzungen. Diese sind das Werk einer alten Übersetzerin, die   - nachdem sie gesehen hat, auf welche Weise, über welche Wege, mit welchem Geist und zu welchem Zweck, «Übersetzungsprojekte» in der Welt bretonischer Verlage realisiert werden -   es für besser erachtet ihren «Kram» ganz allein auf ihre eigene Art zu machen, ohne Kontakt und Verbindung zur Welt dieser Verlage. Daher findet man auf den Seiten von DikHaDak richtige Übersetzungen, die unmittelbar aus den Originalsprachen gemacht wurden, ohne Bezahlung von irgendeiner Stelle - und zum kostenlosen Lesen im Internet angeboten werden, ohne jegliche Hilfe Dritter.“

Sechs Jahre vor ihrem Tod erfährt sie, dass sie unheilbar erkrankt ist und an dieser Krankheit sterben wird  ...

...  in diesen letzten Jahren ihres Lebens kämpft sie verbissen um jeden Tag und hat die kreativste Phase ihres Lebens; die meisten Werke auf DikHaDak stammen aus dieser Zeit. Sie übersetzt aus allen Quell-Sprachen, die sie beherrscht (Französisch, Deutsch, Englisch, Italienisch, Russisch, Lateinisch) in das Bretonisch ihrer Abstammungsregion - dem Tregor. In diese Periode fallen sowohl voluminöse Buchübersetzungen («Le avventure di Pinocchio», «Der Prozess», «Peterchens Mondfahrt», «A Christmas Carol») als auch weitere Gedichte, Lieder und kürzere Prosa.

Wie es aber so vielen Schaffenden ergeht, konnte ihr letztes großes Werk, die Übersetzung des Original «Bambi» von Felix Salten, nicht mehr vollendet werden. Es wird daher auch DikHaDak nicht erreichen, denn etwas «Unfertiges» hätte Françoise nie auf DikHaDak geduldet.

Remagen den 24. Juni 2018,
Hans Lermen